Jeder von uns hat seine Schokoladenseite, das ist klar. Aber schöner wären zwei.
Keiner in unserer Familie ist Linkshänder, auch mein kleiner Sohnemann macht alles mit rechts. Nur beim Fussballspielen hat er sich den Linken ausgesucht. Das an sich fand ich schon cool. Nichtsdestotrotz habe ich bisher immer versucht, ihm die Angst vor der Benutzung des schwächeren Rechten zu nehmen. Ich finde das ganz wichtig, denn je weiter er im Fussball kommt, desto wichtiger wird die Beidfüssigkeit. Dabei ist es nicht so entscheidend, dass er mit dem rechten die gleiche Schusskraft und Abschlussstärke entwickelt wie mit dem linken, vielmehr wird von ihm verlangt Pässe mit beiden Füssen anzunehmen und auch exakt und kräftig zu spielen. Wie oft sieht man beim Fussball, wie sich der Spieler den Ball erst auf seine starke Seite zurechtlegen muss und der Gegenspieler diese Zehntelsekunde dazu nutzen kann, den Torschuss oder Pass zu verhindern? Die Beidfüssigkeit hilft dem Spieler variabler und schwerer ausrechenbar zu sein und verschafft ihm einen wertvollen Zeitvorsprung im Zweikampf.
Gerade bei den Jüngsten kann man schon anfangen, diese Beidfüssigkeit zu trainieren bzw. zu fördern, damit erst gar keine Hemmungen die schwächere Seite zu benutzen auftreten, die dann zu einem späteren Lernzeitpunkt mühsamst wieder abgebaut werden müssen.
Dabei sollten die Kinder immer mal wieder dazu aufgefordert werden, je nach Situation den ballentfernten Fuss zum Pass oder Torschuss einzusetzen. Das Ergebnis ist dabei gar nicht entscheidend, sondern wichtig ist der Versuch. Wenn die Kinder immer wieder ermuntert werden und man ihnen zeigt, dass es überhaupt nicht schlimm ist, dass der Ball mit dem schwächeren Fuss geschossen nicht das gewünschte Ergebnis bringt, sondern dass der Versuch als solcher zählt und entscheidend ist, so werden die Kinder ihre Hemmungen verlieren und ihre Versuche zwangsläufig immer bessere Resultate liefern.
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