Grundsätzlich denke ich, dass sich Sport positiv auf schulische Leistungen auswirkt, bzw. auswirken kann.
Die meisten Jugendfussballer, die ich in meiner Zeit als Physiotherapeut bei einem Bundesligisten kennengelernt habe, zählten eher zu den leistungsstarken Schülern. Ein Spieler, nennen wir ihn Ole, sagte mir einmal, dass sich seine Mutter bei ihm beschwerte, dass er doch in seiner Freizeit lieber mal ein Buch lesen solle, anstatt an der Playsi zu daddeln. Ich fragte, was er geantwortet habe und er sagte:" Mama, ich bin Leistungssportler, gehe 6x die Woche zum Fußball und habe in der Schule (Gymnasium) ein Schnitt von 1,8. Was willst denn du von mir?"
Fakt ist, dass die Bewegung dafür sorgt, dass unsere Lunge mehr Sauerstoff aufnimmt und durch den Körper pumpt. Das gilt in diesem Fall auch für das Gehirn. Mir ist auch schon aufgefallen, dass ich bei körperlicher Aktivität zB Joggen viele gute Ideen und auch Lösungen für Probleme entwickle. Ausserdem werden im Fußball viele kognitive Fähigkeiten geschult, die für das Lernen allgemein eher förderlich sind. Gerade im visuellen Bereich. Die Spieler müssen sich ständig neuen Spielsituationen stellen, Übersicht beweisen und dabei noch entscheidungsfreudig sein. Auch Taktik und verschiedene Spielsysteme zu verstehen und umzusetzen, setzt eine gute Auffassungsgabe voraus.
Natürlich gibt es auch Ausreißer von Fußballern, die wahrlich nicht die hellste Kerze auf der Torte sind, aber hervorragendes Spielverständnis zeigen. Dies kommt aber durch die gestiegenen Anforderungen nur noch selten vor.
Einen Tip möchte ich euch noch mitgeben. Mein Vater war ein ziemlich talentierter Handballer, bis zu dem Zeitpunkt, als Mädels und Mopeds für ihn interessant wurden und er mit dem Sport aufhörte. Er sagte mir immer:" Junge, Freunde kommen und gehen, Freundinnen kommen und gehen, Interessen kommen und gehen. Was dir aber immer bleibt, ist dein Sport. Wenn du mal Stress hast mit deinen Eltern, oder in der Schule, gehe zum Training, powere dich aus und es wird dir besser gehen."
Und so war es. Und es war auch wohl der Grund, warum meine Eltern niemals ein Trainingsverbot in meiner Erziehung als Druckmittel verwendet haben und ich es bei meiner Kindern auch nie tun werde. Ihr glaubt doch wohl nicht, dass Kinder die unbedingt zum Training wollen, in der gleichen Zeit ruhig an ihrem Schreibtisch sitzen und konzentriert lernen. Nein, diese Zeit ist verschenkt, denn sie werden während dieser Zeit auf ihre Uhr starren und sich auf den Fußballplatz wünschen.
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