Welche Möglichkeiten bieten sich einem bei dem Thema Zusatzförderung zum eigentlichen Vereinstraining?
Hier haben sich 2 Varianten durchgesetzt. Fussballcamps und Fördertraining.
Zu diesem Zweck haben wir getestet: ein 7 wöchiges, 1x die Woche stattfindendes Fördertraining eines Zweitligisten, ein 3 tägiges Fussballcamp eines Bundesligisten und ein kontinuierlich fortlaufendes, 1 x wöchentlich stattfindendes Fördertraining einer privaten Fussballschule.
Alle 3 Veranstaltungen waren öffentlich und von der Leistungsstärke und Begabung der Teilnehmer war alles vertreten.
Zuallererst muss man sich die Frage stellen, was man von diesen Möglichkeiten erwartet oder erwarten kann?
Grundsätzlich sollte ein Zusatzangebot an Förderung den Effekt haben, den Sportler zu verbessern. Individuelle Förderung in einem Mannschaftssport ist natürlich schwierig, aber dennoch machbar, wenn sich die handelnden Personen (Trainer) die Mühe machen, Korrekturen vorzunehmen und diese auch konsequent vom Sportler einfordern.
Beginnen wir mit dem Fussballcamp des Bundesligisten. Gleich zu Beginn hatte man den Eindruck, dass sich dieses Event nicht primär zum Ziel gesetzt hat, die Kinder zu verbessern, sondern vielmehr an eine Marke/ Fussballclub zu binden. Der erste Fremdschämmoment fand statt, als die Eltern mit den Organisatoren der Veranstaltung zur Begrüßung mit teils verklärten Augen die Vereinshymne trällerten.
Es wurde 3 Tage in jeweils 2 Einheiten pro Tag trainiert. Die Kinder durchliefen Trainingsstationen, die von 3 verschiedenen Trainern betreut wurden. Die Wiederholungszeiten der Übungen waren relativ knapp gehalten und Korrekturen waren eher selten anzutreffen. Immerhin schienen 1,5 Trainer von 3 motiviert, 1 von 3 hatte ein wirklich gutes Händchen im Umgang mit den Kids. Fazit: nette Marketingaktion; ausser einem schönen Trikotsatz haben die Kinder allerdings nicht viel mit nach Hause genommen.
Etwas besser konzeptioniert ist das 7 Wochen-Förderprogramm des Zweitligisten. Auch hier wird natürlich versucht, an eine Marke zu binden (zB Freikarte für die Kinder für ein Spiel der Profis), aber aufgrund der knapp bemessenen Trainingszeit von 1x die Woche 1,5 Std. nicht ganz so exzessiv wie beim Trainingscamp. (Die Vereinshymne musste nicht gesungen werden;)) Die Übungsleiter wechselten hier wöchentlich und nicht während einer Einheit, so dass ein und derselbe Trainer zumindest die 1,5 Std. durchleiten konnte. Aufgrund des kontinuierlichen (7 Wochen) höheren Trainingsaufwandes mit den entsprechenden Regenerationsphasen (Pause bis zur nächsten Einheit/ Vereinstraining) würde ich diesem Konzept definitiv einen höheren Mehrwert der Förderung und Leistungsverbesserung eingestehen als dem 3 Tagescamp.
Die letzte Möglichkeit ist das über das gesamte Jahr kontinuierliche Fördertraining einer privaten Fussballschule. Getestet wurde die Soccer-Academy-Peschel. Peter Peschel, Ex- Profi des VFL Bochum leitet dieses Training an den Standorten Recklinghausen, Bochum und Lünen. Hier haben die Kinder die Chance, sich bei einem qualitativ hochwertigen Training, das in jahrgangsgemischten Gruppen stattfindet, weiter zu entwickeln. Aus meiner persönlichen Erfahrung, mein Sohn trainiert dort seit ca. 1 Jahr mit, ist dort der Mehrwert des Trainingseffektes am größten. Auch die gemischten Jahrgänge ermöglichen vor allem den jüngeren Spielern, sich im Zweikampf gegen Ältere zu behaupten und Ängste vor Grösseren abzubauen. Auch das Spielverständnis bzw. Übersicht und Handlungsschnelligkeit verbessert sich dort erheblich.
Für mich die effektivste Art der Zusatzförderung.
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